Kategorien: Netze
28.04.2014

Vorreiter beim Klimaschutz

Stadtwerke Mainz AG legt Energiebericht 2014 vor: Ziel für das Jahr 2020 schon erreicht


MAINZ. 2007 hatte sich die Stadtwerke Mainz AG ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: In einer Klimaschutzvereinbarung mit der Stadt Mainz vereinbarte der Stadtwerke-Vorstand damals, bis zum Jahr 2020 exakt 20 Prozent des Mainzer Stromverbrauchs inklusive AKK durch erneuerbare Energien zu erzeugen. Ein ambitioniertes Vorhaben: Denn im Jahr der Unterzeichnung des Abkommens produzierten die Stadtwerke Mainz AG und deren Tochter- und Beteiligungsunternehmen mit ein paar Dutzend Photovoltaikanlagen und zwei Windrädern gerade einmal rund acht Millionen Kilowattstunden umweltfreundlich erzeugten Strom im Jahr. Das Ziel für 2020 von 300 Millionen Kilowattstunden im Jahr schien damals verwegen. „Heute können wir mit Stolz sagen, dass wir zu einem der Vorreiter der Energiewende geworden sind und das Klimaschutzziel für das Jahr 2020 bereits übertroffen werden konnte“, verdeutlichten der SWM-Aufsichtsratsvorsitzende und Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne bei der Präsentation des Energieberichts 2014. Auf 24 Seiten enthält der Bericht Beispiele, Datenmaterial, Leistungskennzahlen und Stromerträge der Photovoltaik-, Windkraft- oder Wasserkraftanlagen der gesamten SWM-Unternehmensgruppe.
Der Blick auf die Zahlen ist in der Tat eindrucksvoll: Im vergangenen Jahr hat die Stadtwerke-Unternehmensgruppe mit mehr als 200 Photovoltaikanlagen, 24 Windkraftanlagen und einem Wasserkraftwerk mehr als 200 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Das entspricht dem Jahresverbrauch von umgerechnet mehr als 50.000 Familien. Eine gewaltige Menge: Mit 213 Millionen Kilowattstunden könnte man etwa 50 Milliarden Frühstückseier kochen, 3 Milliarden Hemden bügeln oder mehr als 200 Millionen Maschinen Wäsche waschen. Beim Vergleich zwischen den EE-Anlagen liegen Photovoltaik und Windkraft bei der erzeugten Strommenge übrigens fast gleich auf: Die mehr als 200 PV-Anlagen der SWM-Unternehmensgruppe lieferten 2013 etwa 102 Millionen Kilowattstunden, die 24 Windkraftanlagen erzeugten etwa 109 Millionen Kilowattstunden.
Zusätzlich zu den 213 Millionen Kilowattstunden aus Wind- und Wasserkraft, Photovoltaik oder Biomasse liefert das Mainzer Müllheizkraftwerk auf der Ingelheimer Aue, an dem die Stadtwerke Mainz AG indirekt beteiligt ist, einen wesentlichen Beitrag zur Stromerzeugung und zum Klimaschutz. Etwa 240 Millionen Kilowattstunden Strom werden auf der Ingelheimer Aue jedes Jahr bei der thermischen Behandlung des Abfalls erzeugt. Mehr als 50 Prozent der brennbaren Inhaltsstoffe im Restabfall sind organischen Ursprungs. Diese so genannten biogenen Anteile sind als erneuerbare Energien einzustufen. In Mainz entspricht das mehr als 120 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Insgesamt erzeugte die SWM-Unternehmensgruppe 2013 also rund 333 Millionen Kilowattstunden klimafreundlich er zeugten Strom. Detlev Höhne: „Unser Ziel für das Jahr 2020 haben wir damit bereits heute erreicht. Doch das ist für uns kein Grund zum Ausruhen: Auch in den nächsten Jahren werden wir die umweltfreundliche Stromerzeugung weiter ausbauen.“
In den vergangenen Jahren hat die Stadtwerke-Unternehmensgruppe rund 300 Millionen Euro in Erneuerbare Energien investiert. Und weitere ehrgeizige Projekte stehen in den Startlöchern: Das gilt beispielsweise für den Energiepark Mainz in Hechtheim, in dem ab 2015 mit Windstrom umweltfreundlich Wasserstoff produziert und so erneuerbar erzeugter Strom speicherbar gemacht wird. Die Grundsteinlegung für die Anlage, die die Stadtwerke Mainz AG zusammen mit renommierten Partnern wie Siemens und Linde Group errichtet, ist Mitte Mai. Ebenfalls voran geht es beim geplanten Pumpspeicherkraftwerk „PSW Heimbach“ am Mittelrhein bei Niederheimbach. Für dieses Projekt hat SWM inzwischen das Raumordnungsverfahren angestoßen. Darüber hinaus wird die Stadtwerke Mainz AG auch in den nächsten Jahren in weitere EE-Anlagen investieren. In welcher Größenordnung, hängt auch von der künftigen Gestaltung des Erneuerbaren–Energien-Gesetzes und den Förderrichtlinien ab.
Unterstützung auf dem Kurs zur Energiewende gibt es vom Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling. Die Klimaschutz-Zusage des SWM-Vorstandes ist für ihn die wesentliche Voraussetzung dafür, dass auch die Stadt Mainz das vom Mainzer Stadtrat 2008 gesetzte Klimaschutzziel bis zum Jahr 2020 erreicht. Die Landeshauptstadt möchte bis dahin 30 Prozent des Mainzer Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien decken, zwei Drittel davon sollen die Stadtwerke Mainz übernehmen, den Rest die Bürger, Unternehmen oder auch die Kommune selbst. Auch hier sind in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht worden: So gab es Ende 2013 in Mainz insgesamt 963 Photovoltaikanlagen, zwei Jahre zuvor waren es noch 766 Anlagen gewesen. Diese 963 PV-Anlagen erzeugten 2013 insgesamt rund 20 Millionen Kilowattstunden Strom – das entspricht dem Jahresverbrauch von 5000 Familien.
Der Energiebericht 2014 kann im Internet unter www.stadtwerke-mainz.de abgerufen oder im Foyer der Stadtwerke Mainz AG, Rheinallee 41, Mainz, abgeholt werden.