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16.12.2015

Mainzelbahn: Brücke über A 60 fertiggestellt

Nach neunzehnmonatiger Bauzeit wurde das größte Bauwerk im Gesamtprojekt fertiggestellt.

Mainz. Im Mai 2014 wurden die Bauarbeiten für die Mainzelbahn gestartet. Spätestens Anfang 2017 soll die neue Straßenbahnverbindung zum Mainzer Lerchenberg in Betrieb genommen werden. Das größte Bauwerk im Gesamtprojekt, eine neue Straßenbahnbrücke über die Autobahn A 60 bei Marienborn, wurde nun fertiggestellt.

Im Rahmen einer kleinen Feier konnte MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof gemeinsam mit Staatssekretär Günter Kern, Verkehrs- und Umweltdezernentin Katrin Eder, Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne sowie den ausführenden Baufirmen STRABAG AG und Fritz Meyer GmbH die erfolgreiche Errichtung der Brücke feiern.

In neunzehn Monaten Bauzeit wurde das 2,5 Millionen Euro teure Bauwerk errichtet. Die Brücke hat eine Spannweite von 70 Metern und ein Gesamtgewicht von rund 2.900 Tonnen. Für die Herstellung wurden 1.200 Kubikmeter Beton und 230 Tonnen Stahl verbaut.

MVG Geschäftsführer Jochen Erlhof freute sich, dass mit der neuen Straßenbahnbrücke ein weiterer wichtiger Meilenstein im Gesamtprojekt erreicht werden konnte. Er dankte den beteiligten Baufirmen für die gute Zusammenarbeit und die Flexibilität im Bauablauf. Zeitgleich nutze er die Chance und dankte den Bürgerinnen und Bürgern für Ihre Geduld und das Verständnis für die vielen Baustellen und den damit verbundenen Beeinträchtigungen. Erlhof betonte, dass der Höhepunkt der Bautätigkeit mittlerweile überschritten sei und nun nach und nach die Mainzelbahn-Baustellen im gesamten Stadtgebiet fertiggestellt werden können. Ziel sei es, dass man im Herbst 2016 alle Baumaßnahmen abgeschlossen hat, so dass im Anschluss die technischen Abnahmen und die Fahrerschulungen durchgeführt werden können.

Staatssekretär Kern hob anlässlich der Brückenfertigstellung noch einmal die Bedeutung das Projekts „Mainzelbahn“ für den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Landeshauptstadt hervor. Kern sagte: „Eine wachsende Stadt wie Mainz braucht ein mitwachsendes Verkehrssystem, damit die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger an ihre Mobilität auch künftig erfüllt werden können. Daran baut die MVG mit der Mainzelbahn.“

Die Mainzer Verkehrs- und Umweltdezernentin Katrin Eder sprach in ihrer Rede davon, dass der Ausbau des  Straßenbahnnetzes in Mainz eine wichtiger Beitrag zur Zukunftssicherung des öffentlichen Personennahverkehrs sei und betonte, dass neben den verkehrlichen Vorteilen auch ökologische Aspekte wie der geringere Schadstoffausstoß und die bessere Energiebilanz eindeutige Argumente für den Ausbau der Straßenbahn darstellten.

Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne wies darauf hin, dass die Mainzelbahn auch für ein finanzstarkes Unternehmen wie die Stadtwerke Mainz AG eine Herausforderung bedeute, betonte aber gleichzeitig, dass diese Investition bei steigenden Fahrgastzahlen und der wachsenden Bedeutung des ÖPNV in Mainz sehr gut angelegtes Geld sei.

Von den 84 Millionen Euro an Investitionskosten für den Straßenbahnausbau trägt die Stadtwerke Mainz AG rund 31 Millionen Euro selbst, rund 44 Millionen Euro zahlt der Bund, über 9 Millionen Euro bringt zudem das Land Rheinland-Pfalz auf.

Mit dem neuen Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof West und dem Lerchenberg wächst das Mainzer Straßenbahnnetz um etwa die Hälfte auf dann knapp 29 Kilometer. Die Mainzelbahn wird über 9,2 Kilometer Doppelgleis verfügen und weitestgehend über eine eigene Trasse rollen. Spätestens Anfang 2017 rechnet die MVG mit der Inbetriebnahme der rund 9,2 Kilometer langen Strecke, die zukünftig 1 Million zusätzliche Fahrgäste pro Jahr bringen soll.