Kategorien: Netze
03.08.2016

Fahrradvermietsystem der MVG ist eine Bereicherung für die Stadt Mainz

MVGmeinRad zieht Zwischenbilanz 2016
MAINZ. Die MVGmeinRad GmbH hat im April dieses Jahres eine umfangreiche Kundenumfrage online und an Haltestellen durchgeführt. Darin ging es zum einen um das Thema Kundenzufriedenheit und zum anderen um Kundenwünsche, Weiterentwicklungspotenziale und Zukunftsthemen. Rund 2.700 Personen haben an der Umfrage teilgenommen, davon 92 % Kunden und 8 % ehemalige bzw. Nicht-Kunden. Die hohe Resonanz auf die Umfrage zeigt, dass sich die Mainzerinnern und Mainzer mit ihrem System identifizieren und ein großes Interesse daran haben, dass es mit MVGmeinRad weiter voran geht. Im Vergleich zur letzten Kundenbefragung 2014 lässt sich als wichtige Erkenntnis feststellen, dass die Zufriedenheit der Kunden auf einem konstant hohen Niveau geblieben ist: 98,7 % haben MVGmeinRad bereits weiterempfohlen oder würden das Angebot weiterempfehlen. Bei der offenen Frage „Womit sind Sie bei MVGmeinRad besonders zufrieden?“ nannten 59 % der Befragten die Qualität, Funktionalität und Fahreigenschaft der Mieträder. Auf Rang zwei folgt mit 21 %  das gut ausgebaute Stationsnetz, dicht gefolgt von der hohen Zufriedenheit mit dem Gesamtkonzept. Weiterhin wurden von 13 % der Befragten die Verfügbarkeit/Zuverlässigkeit des Systems und von 11 % der Wartungszustand der Räder gelobt. Auch die Zufriedenheit mit den 100 neuen Mieträdern, die seit März 2016 im Einsatz sind, wurde abgefragt. Der etwas härtere Sattel im Vergleich zum Vorgängermodell kommt bei den Nutzerinnen und Nutzern nicht so gut an. Der Frontkorb wurde hingegen von 15 % der Befragten auf Rang eins und von 33 % auf Rang zwei auf der Beliebtheitsskala der verschiedenen Transportmöglichkeiten gewählt und liegt damit fast mit dem Koffer gleich auf. Die Umfrage wurde natürlich auch genutzt, um Bereiche zu identifizieren, in denen Kunden sich Verbesserungen wünschen. Als größte Schwachstelle wurde mit 26 % die Displayfunktionalität bewertet. Zudem wünschen sich 23 % der Befragten einen Ausbau des Stationsnetzes. Genauso viele Personen fordern eine verbesserte Verfügbarkeit an Rädern bzw. freien Abstellplätzen an den Stationen.
Ein Kunde bringt es mit seiner Antwort auf die Frage „Womit sind Sie bei MVGmeinRad besonders zufrieden?“ zusammenfassend sehr gut auf den Punkt: „Das ganze System ist großartig und eine echte Bereicherung für Mainz. Bitte konsequent an den weiterhin bestehenden Problemen arbeiten (…)“. Diese Aussage nimmt sich die MVGmeinRad GmbH zu Herzen und wird im Rahmen des Möglichen alles dafür tun, dass sich das System im Sinne der Mainzerinnen und Mainzer weiterentwickelt.
Eine Optimierung der bestehenden Smartphone-App wird im Laufe der nächsten Monate geprüft. 70 % der Kunden nutzen die MVGmeinRad-App bereits, 24 % davon bei jeder Fahrt. Die Smartphone-App soll unter anderem benutzerfreundlicher gestaltet werden. Bereits 2014 wurde die Funktion „Defekt melden“ in die App integriert. Diese ermöglicht allen Nutzerinnen und Nutzern, kleine und große Defekte am Rad oder der Station umgehend zu melden. MVGmeinRad ist bei der Behebung von Defekten an Rädern und Stationen in entscheidendem Maß auf das Feedback der Kunden angewiesen, denn nur so kann ein zu jeder Zeit ungetrübter Fahrspaß garantiert werden. Des Weiteren wird das Stationsnetz kontinuierlich überprüft und dort, wo es verkehrlich sinnvoll und wirtschaftlich realisierbar ist, erweitert. Dem größten Wunsch der Kunden nach Stationserweiterungen auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität ist die MVGmeinRad GmbH bereits nachgekommen: Auf die neue Station am Forum folgt im Herbst dieses Jahres eine weitere Station am Eingang der Universität an der neuen Haltestelle der Mainzelbahn. Dann werden auch Fahrten innerhalb des Campus zwischen Vorlesungen und in der Mittagspause attraktiver.Von diesen Weiterentwicklungen erhofft sich die MVGmeinRad positive Effekte auf die Entwicklung der Fahrten- und Kundenanzahl.
Seit Systemstart hat das nach Hamburg zweiterfolgreichste Fahrradvermietsystem in Deutschland 1,6  Millionen Fahrten (Stand: Juni 2016) zu verzeichnen. Das Jahr 2015 war ein Rekordjahr für das Mainzer Fahrradvermietsystem: Mit über 479.000 Fahrten im Gesamtjahr und über 61.000 Fahrten im Monat Juli wurden gleich zwei Rekorde gebrochen. 2016 ist die Anzahl der registrierten Kunden weiter gestiegen, auf nunmehr über 23.000. Der Tag mit den meisten Fahrten 2016 war bisher der 27. April mit 2.570 Fahrten, an dem Busse und Bahnen aufgrund eines Streiks still standen. Für das Gesamtjahr 2016 ist trotz der schwierigen Witterungsbedingungen im ersten Halbjahr mit einer ähnlich hohen Fahrtenanzahl wie 2015 zu rechnen. Die kontinuierlich steigenden Kunden- und Fahrtenzahlen führen auch zu einem stetigen Anstieg des Wirtschaftlichkeitsgrades.
In der zweiten Jahreshälfte wird vor allem der Stationsausbau weiter aktiv vorangetrieben, sodass das Netz am Jahresende voraussichtlich 120 Stationen umfassen wird. Zusammen mit der Erweiterung der Fahrradflotte zu Jahresbeginn wird das System durch die wachsende Größe für noch mehr Kunden an Attraktivität gewinnen. Zudem hat MVGmeinRad seit Mai Verstärkung bekommen: Alle Räder der MVGmeinRad-Flotte wurden mit Anhängerkupplungen ausgestattet, sodass ganz flexibel verschiedene Modelle von einem der führenden Anhängerhersteller Europas an die Mieträder gekuppelt werden können. Damit erweitert sich der Einsatzbereich von MVGmeinRad ? neben sperrigen Lasten kann nun die ganze Familie einschließlich Kind und Kegel mit den melonengelben Rädern auf Tour gehen. Diese Weiterentwicklung greift den aktuellen Trend des Lastentransports in Städten mit dem Rad auf und befördert ein umweltbewusstes Mobilitätsverhalten. Einer ähnlichen Motivation folgt die geplante Integration von MVGmeinRad in die intermodale Routenauskunft des RMV: Zu einem späteren Zeitpunkt sollen neben Bus und Bahn auch Bike- und Carsharing-Angebote in die Auskunft aufgenommen werden, damit sich die Vorteile des Umweltverbundes für die Nutzerinnen und Nutzer stärker erschließen und eine komfortable Tür-zu-Tür-Mobilität möglich wird.