Kategorien: Netze Stadtwerke AG
08.12.2022

Landstrom für Mainzer Schiffsanleger Klimaprojekt nimmt Formen an - Bauarbeiten der Mainzer Netze gestartet

Das Thema ‚Landstrom für die Mainzer Schiffsanleger‘ nimmt weiter Fahrt auf. De vom Wirtschaftsbetrieb Mainz betreute Konzessionsvergabe ist abgeschlossen, mit der Düsseldorfer RheinWerke GmbH der Betreiber gefunden. Und die Mainzer Netze hat bereits mit den Bauarbeiten für die technische Infrastruktur begonnen.

Dabei werden in den kommenden Monaten entlang des innerstädtischen Rheinufers mehrere Trafokammern errichtet. Damit werden Rheinschiff e zukünftig beim Anlegen mit Strom versorgt und müssen im Ruhezustand nicht mehr länger ihre Dieselmotoren laufen lassen. Dadurch werden die Schadstoff-Emissionen deutlich verringert. Startschuss war die Anlieferung der Trafokammer für den Steiger A2, der über der Tiefgarage gegenüber des kurfürstlichen Schlosses liegt. Diese Trafokammer ist die Einzige, die komplett in den Boden eingelassen wird. Man gelangt lediglich über eine Deckenklappe in ihr Inneres, um diese begehen und bestücken zu können. So bleibt ein unverstellter Blick vom Rhein auf das Kurfürstliche Schloss und in die entgegengesetzte Richtung gewahrt.

Zuvor hatte eine Fremdfirma im Auftrag der Mainzer Netze GmbH Spülbohrungen durchgeführt, damit unterirdisch von der Trafostation bis zum Schiffsanleger und in andere Richtung bis zur Theodor-Heuss-Brücke Leerrohre verlegt und Stromkabel gezogen werden können. Durch das gewählte Spülbohrverfahren wird die Bauzeit deutlich verkürzt und Fußgängerwege am Rhein bleiben auch während der Bauphase frei zugänglich. Insgesamt werden vier Trafokammern entlang des Rheins aufgestellt: Am Winterhafen, am Hilton Hotel, gegenüber des Schlosses und am Skatepark am Kaisertor. Zudem wird eine bereits bestehende Station in der Rheingoldhalle um einen Trafo erweitert. Auch die Trafokammer am Winterhafen wurde bereits errichtet und wird in Kürze an das Kabel-netz angebunden. Die beiden weiteren Trafokammern können wegen der aktuell langen Lieferzeiten für die dort erforderliche Technik erst im Juni 2023 errichtet werden. Die Kabelanbindungen werden aber auch dafür bereits bis Anfang 2023 im Spülbohrverfahren vorverlegt, sodass das Projekt voraussichtlich Mitte 2023 – nach Einbindung der beiden Trafokammern - abgeschlossen werden kann.

„Wenn die anlegenden Schiffe in Mainz in absehbarer Zukunft nicht mehr rund um die Uhr ihre Maschinen laufen lassen müssen, um sich mit Strom zu versorgen, geht auch  für uns ein langersehnter Wunsch in Erfüllung“, sagt Janina Steinkrüger. Landstrom ist unter anderem ein Punkt bei der Umsetzung des Masterplan M³ ‚Green City Mainz‘ zur Verbesserung der Luftqualität in der Stadt. „Das ist auf der einen Seite durch die CO2-Einsparungen ein Riesenschritt in Sachen Klimaschutz. Und auf der anderen durch die Lärmreduzierung natürlich auch eine Erleichterung für die Anwohner:innen“, so die Mainzer Umweltdezernentin weiter.

Bis zu 800 Schiffe machen jährlich auf dem Wasserweg in der Landeshauptstadt Station. Sie werden nach Inbetriebnahme der Anlagen dazu verpflichtet, bei einer Liegezeit von mehr als einer halben Stunde Landstrom zu nutzen. Planung und Einrichtung der hochmodernen und leistungsstarken Anlagen laufen über die Mainzer Netze GmbH. Läuft alles nach Plan, fließt der Landstrom am Mainzer Rheinufer ab Frühjahr/Sommer 2023.