Mainzer Netze: Wär­meVon der Wär­me­pumpe bis zum Netz­ent­gelt

Wärme ist nicht gleich Wärme: Ob Wärmepumpe, Speicherheizung oder Durchlauferhitzer – wir geben Ihnen im Folgenden einen Überblick über die unterschiedlichen Funktionsweisen und Eigenschaften. Erfahren Sie außerdem mehr über Netzentgelte für Wärmepumpen Ihrer Mainzer Netze.

Die Wärme­pum­pe

Eine elektrische Wärmepumpe entzieht der Umgebung außerhalb eines Gebäudes Wärme und macht sie für die Heizung im Innenbereich oder für die Warmwasserbereitung nutzbar. Diese Wärme reicht zunächst jedoch nicht aus und wird deshalb über einen thermodynamischen Prozess auf die gewünschte Temperatur gebracht.

 

In einem geschlossenen Kältekreisprozess wird mittels der Umgebungswärme Kühlflüssigkeit verdampft. Die elektrische Wärmepumpe verdichtet den Dampf und erhöht so die Temperatur auf das gewünschte Wärmeniveau. Diese Wärme wird nun über ein Heizsystem zur Raumerwärmung genutzt. Während der Wärmepumpe also nur ein kleiner Teil der Energie zum Verdichten zugeführt wird, kann der größere Teil aus der Umgebung gewonnen werden.

  • Die sogenannte Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe sollte in einem energieeffizienten Bereich von 3,5 oder höher liegen. Dies bedeutet ein Verhältnis der Nutzwärmeenergie zur zugeführten elektrischen Energie von mindestens 3,5. Ist dies der Fall, wird der Einbau einer Wärmepumpe vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert.

     

    Bei dem eingesetzten Kühlmittel sollten Sie auf umweltverträgliche Verbindungen achten, wie etwa Butan. Kommt es zu einem Leck in der Wärmepumpe, wird so die Ozonschicht nicht geschädigt. So gelten Wärmepumpenheizungen von Haus aus als besonders klimafreundlich und zählen zu den innovativen Heizsystemen. Eine Wärmepumpe kann zudem mit einer Photovoltaikanlage und einem Wärmespeicher kombiniert werden.

Die Spei­cher­hei­zung

Besteht ein Überschuss an erneuerbarem Strom – etwa durch eine starke Windstromeinspeisung – kann eine Speicherheizung die durch Strom erzeugte Wärme speichern und bei Bedarf abgeben. Seit den 1960er Jahren wird die Wärme überwiegend nachts gespeichert, denn zur Nachtzeit wurden und werden noch heute vergünstigte Netzentgelt- und Energietarife angeboten.
  • Mit Hinblick auf die Energie- und Wärmewende können Speicherheizungssysteme eine sinnvolle Ergänzung für die Raumwärme und Warmwasserbereitstellung sein: Durch die wachsende Zahl an Wind- und Photovoltaikanlagen lässt sich vermehrt mit Überschussstrom rechnen, der einfach und kostengünstig gespeichert werden kann.

     

    Perspektivisch ist davon auszugehen, dass in Abhängigkeit vom Überschussstromangebot flexible Ladezeiten mit kostengünstigen Ladetarifen angeboten werden. Intelligente Messsysteme (iMS) mit Steuertechnologien, die dafür Voraussetzung sind, befinden sich schon heute im Einsatz. Noch effizienter wird es mit einer Kombination aus Wärmespeicher und elektrischer Wärmepumpe – wenngleich auch aufwendiger. 

Der Durch­lauf­er­hitzer

Bei der energieeffizienten Warmwasserbereitstellung wird zwischen zentralen und dezentralen Lösungen unterschieden. Zentrale Warmwasserlösungen heizen Wasser zentral auf und speichern es in einem Warmwasserspeicher. Der gute Wirkungsgrad geht durch lange Zuleitungen jedoch häufig verloren – insbesondere dann, wenn an dezentralen Wasserentnahmestellen wie etwa an einem Handwaschbecken nur kurzzeitig eine geringe Menge Warmwasser benötigt wird. Warmwasser-Zirkulation, Speicherverluste, Vorhalteenergieverluste sowie Verteilverluste sorgen für einen hohen Energieverbrauch. 

 

In diesem Fall können dezentrale Durchlauferhitzer aufgrund ihrer Verbrauchsnähe vorteilhaft sein: Durch kurze Leitungswege wird der Wärmeverlust auf ein Minimum reduziert. Sie sparen also Energie – und weil nicht erst kühles Wasser durchlaufen muss, bis das gewünschte Warmwasser aus dem Hahn kommt, sparen Sie zusätzlich Wasser.

  • Durch die zunehmende Nutzung von erneuerbarem Strom sind Durchlauferhitzer mit Blick auf die CO2-Reduzierung eine interessante Lösung. Aufgrund des hohen elektrischen Leistungsbedarfs ist der Anschluss von Durchlauferhitzern beim Netzbetreiber gemäß den Technischen Anschlussbedingungen genehmigungspflichtig. Diese Aufgabe inklusive der fachgerechten Installation übernimmt für Sie ein eingetragenes Elektroinstallationsunternehmen.

Netz­ent­gelte für Wär­me­pumpen

Für elektrische Wärmepumpen werden unterschiedliche Netzentgelte angeboten. Diese sind abhängig von den folgenden beiden Betriebsvarianten:
  • In diesem Fall kommt das reguläre „Netzentgelt für Entnahme ohne Leistungsmessung in Niederspannung“ zur Anwendung – gemäß Preisblatt Netznutzung (Preisblatt 2) (0,14 MB, pdf).
  • Diese Betriebsweise sieht die Unterbrechung von Wärmepumpen mit bis zu drei Unterbrechungen pro Tag vor – die Unterbrechungsdauer beträgt bis zu einer Stunde. Es kommt das „Netzentgelt für sonstige unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen in Niederspannung ohne Leistungsmessung“ zur Anwendung – gemäß Es kommt das „Netzentgelt für sonstige unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen in Niederspannung ohne Leistungsmessung“ zur Anwendung – gemäß Preisblatt Netznutzung (Preisblatt 2) (0,14 MB, pdf).

     

    Die Unterbrechungsvarianten und -zeiten sind durch die Mainzer Netze netzorientiert wie folgt festgelegt:

     

    WP1: 09:00–10:00 Uhr, 12:00–13:00 Uhr, 18:00–19:00 Uhr

     

    WP2: 10:00–11:00 Uhr, 13:00–14:00 Uhr, 19:00–20:00 Uhr

     

    Soweit kundenseitig ein HT-/NT-Zähler vorhanden ist, bleiben die HT-/NT-Zeiträume unverändert: HT-Zeitraum zwischen 06:00 und 21:00 Uhr; NT-Zeitraum zwischen 21:00 und 6:00 Uhr – an allen Tagen der Woche.

     

    Voraussetzung für die Anwendung des reduzierten Netzentgeltssind die in den Technischen Anschlussbedingungen Niederspannung (TAB NS) (1,86 MB, pdf) der Mainzer Netze spezifizierten Anforderungen an den Zählerplatz und die Kundenanlage. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, kommt das reguläre Netzentgelt für Entnahme ohne Leistungsmessung in Niederspannung gemäß Preisblatt Netznutzung (Preisblatt 2) (0,14 MB, pdf) zur Anwendung.
  • Nehmen Sie eine Wärmepumpe neu in Betrieb, können Sie zwischen den oben aufgeführten Unterbrechungsvarianten wählen. Teilen Sie uns dazu Ihre gewählte Variante rechtzeitig vor Inbetriebnahme der Wärmepumpe schriftlich oder in Textform mit – etwa per Fax oder E-Mail.
  • Verfügen Sie über eine Bestandsanlage, können Sie Ihre Variante mit schriftlicher Zustimmung Ihres Stromlieferanten nachträglich wechseln. Unter Umständen muss bei Bestandsanlagen die Steuereinrichtung getauscht werden. Machen Sie von Ihrem Wechselrecht Gebrauch, so teilen Sie uns dies bitte unter Einhaltung einer zweiwöchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats schriftlich oder in Textform mit – etwa per Fax oder E-Mail.

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